Die Arzneimitteltherapie ist eine wichtige Behandlungsmethode in der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM. Dabei werden pflanzliche, tierische oder mineralische Substanzen als Therapeutika angewendet.
Diese Arzneimittel wirken wesentlich intensiver und zielgerichteter als die täglich verwendeten Nahrungsmittel, wobei die Grenzen zwischen beiden Gruppen oftmals fließend sind.
Eingeteilt werden die Arzneimittel nach ihren spezifischen Eigenschaften Geschmack, Temperaturverhalten und Wirkort. Auch die Nahrungsmittel (Chinesische Diätetik) werden so eingeteilt, deren Klassifizierung beruht auf den gleichen Prinzipien.
Nicht für Selbstmedikation geeignet
Rezepturen bilden in der Chinesischen Arzneimitteltherapie (CAT) jeweils eine sogenannte therapeutische Einheit: Es wird nicht eine einzelne Droge (Arznei) verordnet, sondern eine Mischung aus mehreren Substanzen, genau auf die Bedürfnisse bzw. Beschwerden der einzelnen PatientIn abgestimmt.
Dafür ist eine exakte Diagnostik nach den TCM-Regeln mit Pulsdiagnostik und Zungendiagnostik sowie eine ausführliche Anamnese zwingend erforderlich. Daher ist die Chinesische Arzneimitteltherapie nicht für die Selbstmedikation geeignet!
Zubereitungsform und Art der Anwendung
Chinesische Arzneimittel werden in verschiedenen Formen angewendet: Als Dekokt (im Wasser erhitzt / gekocht), als Pille, Tablette, Dragee, Pulver, Tropfen / Tinktur, Granulat. Für lokale Anwendungen auch als Salbe, Creme und Lotion.
Kombinierte Behandlungsmethoden
Bei bestimmten Erkrankungen wird die chinesische Kräutertherapie häufig mit der Akupunkturbehandlung kombiniert, beispielsweise bei folgenden Indikationen (Krankheiten):
Gelenksbeschwerden (Arthritis, Arthrose), Banscheibenprobleme, Ischialgie, Rheuma, Sehnenscheidenentzündung, Tennisellbogen; Blasenentzündungen, Wechselbeschwerden, Menstruationsstörungen, Prämenstruelles Syndrom, Kinderwunsch, Geburtsvorbereitung, gynäkologische Tumoren; Bronchitis, COPD, Astham bronchiale, Allergien, Atemwegsinfekte, Tinnitus, Hörsturz; Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte), Ekzeme, Dermatitis, Juckreiz; funktionelle Herzrhytmusstörungen, Blutdruckstörungen, Kinder: Allergien, Koliken, Hyperaktivität (ADHS, ADHD), Konzentrationsstörungen; Nahrungsmittelunverträglichkeit, chron. Darmentzündungen, Reizdarm, chron. Verstopfung, Gastritis, Sodbrennen; Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz, Cluster-Kopfschmerz, Migräne), Gesichtslähmung, Nervenschmerz, Trigeminusneuralgie, Schwindel, Epilepsie, Folgen von Schlaganfall; Begleitung und Nachsorge bei Krebserkrankungen;